„Ich bin immer noch hier“: Warum die Boykott-Kampagne im Internet läuft. Informieren Sie sich über die Gründe, die manche Menschen zu einer Boykottkampagne gegen den Film bewegen.
Der Film „I’m Still Here“ wird 2024 in Brasilien veröffentlicht. Film mit Fernanda Torres, Fernanda Montenegro und Selton Mello.
Der Film ist von der Geschichte der Familie des Journalisten und Dramatikers Marcelo Rubens Paiva inspiriert, einem 2015 erschienenen Buch.
Am 5. Januar 2025 gewinnt die Schauspielerin Fernanda Torres als erste Brasilianerin den Golden Globe Award.
Auf diese Weise erlangt der Film in Brasilien noch mehr Aufmerksamkeit, was eine große politische Diskussion über den Film auslöst, die in einer Boykottkampagne mündet.
Ich bin immer noch hier – Inhaltsangabe
Der Film handelt von der Familie Paiva, bestehend aus Rubens, seiner Frau und ihren fünf Kindern. Rubens war ein Politiker während des Militärregimes.
Mit der Verhärtung und Härte des Militärregimes und der Diktatur erlebt die Familie ein traumatisches Ereignis. Soldaten in Zivil betreten das Haus der Familie und nehmen Rubens mit.
Von diesem Tag an erlebt die Familie schreckliche Zeiten. Sie versuchen zu verstehen, was wirklich passiert und warum ihnen plötzlich das Familienoberhaupt weggenommen wird.
Der Film porträtiert dann die Suche der Ehefrau nach Antworten und Gerechtigkeit und ihre Hoffnung, ihren Mann wiederzufinden, benannt nach dem Film „I’m Still Here“.
Diktatur, Politik und ich bin immer noch hier
Brasilien hat eine sehr traurige jüngste Vergangenheit. Tatsächlich herrscht wenig Vertrauen in Informationen über das Militärregime, die Diktatur, die linke Guerilla und die Politik.
Beide Seiten dieser Geschichte (rechts und links) immer noch lSie kämpfen für das Recht, Recht zu haben und stellen ihre „Version“ der Vergangenheit als die richtige und wahre dar..
Daher kann man durchaus anerkennen, dass auf beiden Seiten dieser Geschichte viele Fehler, Verbrechen und Gräueltaten begangen wurden.
Und letztlich litten die meisten Menschen einfach unter den Folgen dieser Zeit, auch wenn sie wenig dagegen tun konnten.
Doch welche Auswirkungen hat das alles auf den Film? Alle!
Manche feiern den Film als reines und umfassendes Porträt des Militärregimes. Sie fassen eine komplexe und schwierige Zeit in einem einzigen Film zusammen.
Mit anderen Worten: Sie vergessen, dass es sich hier um das Porträt der Erfahrungen einer einzelnen Familie handelt, und stellen es als die absolute Wahrheit einer komplexen und fehlerhaften Ära auf beiden Seiten dar.
Die andere Seite dieses Kampfes betrachtet das Kino als ein Instrument der Indoktrination. Sie vergessen, dass der Film die wahre Geschichte einer Familie erzählt, die leidet, unabhängig von der politischen Seite.
Somit lassen sie das Mitgefühl für die leidende Familie außer Acht und fassen den Film als eine verlogene und indoktrinierende Geschichte zusammen, mit der die Menschen getäuscht und manipuliert werden sollen.
Warum findet die Boykottkampagne im Internet statt? Weil sie den Film als politisches Instrument betrachten.
Kurz gesagt: Der politische Finger ruiniert ein weiteres Erlebnis. Ein Film, den man sehen und genießen kann, ist heute eine politische Waffe.
Familienerfahrungen werden heruntergespielt und in eine Nebenrolle gedrängt, nur um den politischen Krieg um die Vergangenheit zu betonen.
Filmpersönlichkeit
Der Film gewinnt schnell die Zuneigung und Empathie des Zuschauers, indem er die Erlebnisse der Familie Rubens sehr persönlich und real schildert.
Politische Themen bilden den Hintergrund der Handlung, während Fernanda Torres das Erlebnis greifbar, real und sentimental macht.
Mit anderen Worten: Die Gefühle, die diese Situation in der Familie hervorruft, berücksichtigen keine politischen und parteipolitischen Motivationen.
Die Inhaftierung eines Familienmitglieds ist aus welchem Grund auch immer niemals ein Grund zur Freude. Die Berechtigung des Festnahmegrundes wird bei Emotionen nicht berücksichtigt.
Gründe, den Film anzuschauen
Angesichts der persönlichen Natur der Familienerfahrung, die der Film darstellt, ist er für alle sehr zu empfehlen. Hier sind vier Gründe:
1 – Seien Sie sich der Empathieübung bewusst.
Familien leiden, egal ob sie rechts- oder linksgerichtet sind. Den Film anzusehen und Empathie zu entwickeln ist eine Übung in würdiger Menschlichkeit.
2- Beobachten Sie die Kunst.
Kunst bedarf keiner Rechtfertigung und deshalb kann und sollte man sich den Film anschauen, um die Kunst zu würdigen, zumal es sich um einen Historienfilm handelt.
3 – Versuchen Sie, eine Meinung zu haben.
Hören Sie nicht auf, es anzuschauen, nur weil jemand gesagt hat, es sei nicht gut oder nicht lohnenswert. Sehen Sie sich den Film an, um Material für die Bildung Ihrer eigenen Meinung zu bekommen.
4- Politisch motivierte Überwachung.
Es lohnt sich, den Film anzuschauen, auch wenn er ein „politisches Spiel“ beinhaltet. Sehen Sie sich das Video an, um den Standpunkt der „Opposition“ kennenzulernen und zu beobachten.
Lass es beiseite
„Ich bin noch da“: Warum die Boykottkampagne im Internet läuft. Nachdem Sie nun die Gründe für diesen Boykott verstehen, erkennen Sie, dass er nicht vernünftig ist.
Sehen Sie sich den Film als Kunst, als Erkenntnis und vor allem als Übung in Empathie an. Lassen wir nicht zu, dass menschliches Leid zu einem weiteren politischen Instrument wird.